Leben und Arbeiten in Dubai

Dubai ist die Hauptstadt des Emirats Dubai, das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (Hauptstadt Abu Dhabi) am Persischen Golf gehört. Seine mit Türmen übersäte Skyline wird vom...

Vereinigte Arabische Emirate

Dubai ist die Hauptstadt des Emirats Dubai, das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (Hauptstadt Abu Dhabi) am Persischen Golf gehört. Seine mit Türmen übersäte Skyline wird vom Burj Khalifa überragt, der mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt ist. Er ist das Wahrzeichen von Dubais rasant wachsendem Wohlstand. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr mehrere Millionen Touristen in die Stadt strömen, die auch Arbeitsmigranten aus dem ärmeren Asien magisch anzieht und die zunehmend unter Deutschen Interesse weckt. Deutsche dürfen für einen Zeitraum von 90 Tagen ohne Visum in die Emirate einreisen. Wer jedoch dort arbeiten will, muss andere Wege gehen und sich zudem mit den Gesetzen und Gebräuchen in Dubai auskennen. Was ihr beachten müsst, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.

Eines vorweg: Dubai ist keine Demokratie, sondern Teil einer föderalen konstitutionellen Monarchie mit dem Islam als Staatsreligion. Aber auch andere Religionen sind gestattet und akzeptiert. Als Auswanderer ist es von Vorteil sich trotzdem mit den Grundzügen des Islams vertraut zu machen und vor allem Traditionen zu respektieren. Wer dazu bereit ist, kann es in Dubai weit bringen.

Unternehmen und Jobs für Deutsche

Deutschland unterhält diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu den Vereinigten Emiraten. Durch die Syrienkrise ist es zudem zu einer politischen Zusammenarbeit beider Länder gekommen. Die Emirate sind der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands in der arabischen Welt. Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen, ein Investitionsschutzabkommen und einen Vertrag über den Luftverkehr. In den Vereinigten Emiraten sind mehrere Airlines angesiedelt, zwei davon in Dubai: Emirates und Safi Airways. Andere wichtige Unternehmen im Scheichtum sind die Emirates Telecommunications, das Immobilienunternehmen Emaar Properties, das Middle East Broadcasting Center, das unter anderem einen arabischen Unterhaltungssender und den Nachrichtensender Al Arabiya betreibt, dazu kommen der Hafenbetreiber DP World und eine Reihe von Banken, um nur einige zu nennen.

Gute Jobs finden deutsche Fach- und Führungskräfte vor allem in der boomenden Baubranche, im IT-Bereich, im Tourismus, in der Hotellerie. Die Gehälter sind mit denen in Deutschland vergleichbar oder liegen sogar darüber und sind auch noch steuerfrei, außerdem lockt Dubai ausländische Fachleute mit einer Extrazahlung, die von der Dauer des Vertrages abhängt und ein erkleckliches Sümmchen abgeben kann. Weniger in Frage kommen hingegen Jobs für gering Qualifizierte im Bau- und Dienstleistungsgewerbe, weil die Löhne nur bei umgerechnet drei- bis vierhundert Euro monatlich liegen und zumeist von Wanderarbeitern erledigt werden.

Die Emirate wollen und müssen ihre kleinen Scheichtümer vor dauerhafter Migration schützen. Der Aufenthalt von Ausländern unterliegt daher strengen Regelungen. Wer in Dubai arbeiten will, benötigt eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, die Labour Card. Dafür braucht man schon bei der Einreise:

  • Einen Reisepass, der noch sechs Monate nach der Ausreise gültig sein muss. Kinder brauchen einen eigenen Kinderreisepass.
  • Mindestens sechs Passbilder pro Person
  • Gegebenenfalls Heiratsurkunde
  • Geburtsurkunden aller einreisenden Familienmitglieder
  • Gegebenenfalls Arbeitsvertrag
  • Gegebenenfalls Mietvertrag.

Auch wichtig: Man muss sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Doch was so einfach aussieht, ist es oft nicht. Leicht kann man sich in einen „Papierkrieg“ verwickeln. Das muss nicht sein! Wer schon im Vorfeld eine Stelle gefunden hat, kann die lästige Bürokratie getrost der neuen Firma überlassen, sie kennt sich aus, besorgt die erforderliche Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung und stellt einen sogenannten „Fixer“, der gegebenenfalls auch mit aufs Amt kommt.

Wird die Labour Card erteilt, gilt sie für drei Jahre, kann aber in der Regel problemlos erneuert werden. Sie verfällt, wenn man sich länger als sechs Monate nicht in den Emiraten aufhält. Nur in sehr seltenen Fällen kann man mit Hilfe der Firma eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhalten. Man muss sie übrigens auch ständig bei sich haben. Sehr wichtig: der Arbeitgeber tritt als sogenannter Sponsor auf, man ist auf Gedeih und Verderb auf ihn angewiesen. Verliert man den Job, ist man auch die Labour Card los und muss die Emirate wieder verlassen.

Bildung

Dubai hat einen relativ hohen Bildungsstandard. Mit 34% wird der größte Teil des föderalen Haushaltsbudgets der Emirate für die Bildung ausgegeben. Davon profitiert natürlich auch Dubai. Da das Emirat ein brodelnder Schmelztiegel unterschiedlicher Nationalitäten ist, gibt es neben den arabischen auch zahlreiche englische oder gar deutsche Schulen. Das Bildungssystem ist für Emiratis grundsätzlich kostenfrei, Ausländer müssen jedoch Gebühren zahlen. Die größte staatliche Universität der Vereinigten Arabischen Emirate ist die 1976 gegründete „United Arab Emirates University“.

Der Frauenanteil beträgt über 70% an den ca. 17000 Studierenden. Dazu kommen noch ein Dutzend „Higher Colleges of Technology „ (HCT) die allerdings auf alle Emirate verteilt sind und nach Geschlechtern getrennt sind. Über 75 akademische Abschlüsse können an den HCT‘s erworben werden. Ausschließlich Frauen vorbehalten ist die Zayed-Universität, die je einen Campus in Abu Dhabi und Dubai betreibt und seit 1998 existiert. Außer den staatlichen Universitäten gibt es auch eine große Anzahl privater Hochschulen, die vor Allem aus dem Ausland gefördert werden.

Teilweise handelt es sich auch Ableger renommierter, internationaler Universitäten, wie zum Beispiel die Sorbonne, die Manchester Business School, die „Mahatma-Ghandi-Universität“ und die Universität Sankt Petersburg. Nicht zu vergessen ist ist die seit 1995 in Dubai ansässige „American University Sharjah and Dubai“. Auch Deutschland engagiert sich im Bildungssektor der Emirate und hat 2011 in Abu Dhabi das German-UAE College of Logistics eröffnet. Eng mit den HCT‘s verknüpft können dort drei deutsche Fachhochschulen ein vierjähriges Studium zum Bachelor in Logistik anbieten. Das Ziel der Initiative „Education 2020“ des Bildungsministeriums ist es die Innovationskompetenz zu stärken und somit eine Alternative zur Ölindustrie zu schaffen.

Sprache und Handelsbeziehungen

Die Landessprache ist Arabisch, es werden daneben jedoch viele andere Sprachen – die der Auswanderer – gesprochen. Englisch ist weit verbreitet und auch in den Niederlassungen deutscher Firmen ein Muss. Seit 2009 gibt es die Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer, die einzige ihrer Art in den VAE. Insgesamt hat es bisher etwa 900 deutsche Firmen in die Vereinigten Arabischen Emirate gezogen, die meisten davon nach Dubai. 2013 exportierte Deutschland Produkte im Wert von rund 10 Milliarden Euro, die Einfuhren aus den VAE beliefen sich auf 0,8 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Das verheißt gute Chancen, dort eine Anstellung zu finden. Aber auch viele arabische Firmen sind an deutschen Fachkräften mit guten Englischkenntnissen interessiert. Der erste Schritt zu einem Job in Dubai kann schon unsere Workwide-Site sein. Nicht vergessen: Zeugnisse übersetzen lassen und erläutern.

Wohnen und Gesellschaft

Dank des Erdölbooms bietet Dubai vielfältige Wohnmöglichkeiten und die moderne Architektur verbindet sich harmonisch mit der traditionellen arabischen Bauweise. Doch die Idylle kann trügen: oft wird in der Nachbarschaft gebaut und das heißt Lärm und Staub. In der Regel wohnt man auch nicht im selben Wohngebiet wie die Einheimischen, sondern in einem Wohnkomplex mit einer Gruppe von Häusern oder Wohnungsblöcken und Gemeinschaftsanlagen wie einem Empfangsbereich für Besucher, Kinderspielplatz, Pool, Tennisplatz oder Fitnessraum. Es gibt aber auch große Wohnungsblöcke ohne Gemeinschaftsanlagen, sowie großzügige Villen.

Achten muss man auf eine Garage: sonst leidet der PKW unter der Hitze von bis zu 60°C. Mietwohnungen sind in der Regel nicht möbliert, manche haben aber immerhin eine Küchenzeile mit Herd und Kühlschrank, viele einen TV-Anschluss. Und wie kommt man dran? Über den Arbeitgeber! Dieser hält entweder Wohnungen vor oder unterstützt bei der Suche. Außerdem kann man Kollegen fragen oder einen Makler einschalten. Der Wermutstropfen: die Preise haben inzwischen das Niveau von Genf erreicht, sind also sehr, sehr hoch. Und dann ist da noch die lebensnotwendige Klimaanlage. Diese kann, muss aber nicht in der Miete inbegriffen sein.

Deutsche in Dubai

Etwa 12 000 deutsche Staatsangehörige leben in den VAE, die meisten davon in Dubai. Es existiert also durchaus eine deutsche Community. Treffen kann man andere Expats etwa über die Deutsche Schule oder den German Emirates Club, der über eine eigene Website auch gut vernetzt ist.  

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