Auswandern mit Kindern - Wie macht man das am besten?
Mit Kindern auswandern, das klingt doch toll! Neue Abenteuer, neue Sprache, neue Freunde... Aber ist es wirklich so einfach für die Kinder und für die Eltern wie sich das in der Theorie anhört?
Nun kann es sein, dass ein Elternteil eine ganz besondere Stellenausschreibung gefunden hat und die Familie soll mit. Es gibt Familien, die sich dafür entscheiden, in einer solchen Situation nicht alle aus ihrem gewohnten Umfeld zu ziehen oder erst nachzuziehen, wenn das erste Elternteil sich eingelebt hat. Das hängt von der jeweiligen Lebenssituation und den Bedürfnissen der einzelnen Familienmitglieder ab, z. B. wenn das Kind kurz vor dem Abschluss steht. Wenn aber alle mitkommen sollen und wollen gibt es folgende Tipps an die man denken sollte:
Vor- und Nachbereitung
Umziehen ist immer eine Umstellung für Kinder. Wenn man nun auch noch von einem Land in ein anderes zieht, ändert sich nicht nur das gewohnte Umfeld, sondern eventuell auch die Sprache, das Schulsystem und die Lebenskultur. Im Vorfeld kann man sich auf die Sprache vorbereiten und sich als Familie Dokumentationen über das neue Land anschauen. Wie lebt es sich dort, was isst man, gibt es Besonderheiten (z. B. eine Siesta), etc. Der Austausch innerhalb der Familie ist sehr wichtig. Sorgen, aber auch Vorfreuden kann man auch mit Kindern schon besprechen, um sie somit auf die Umstellung vorzubereiten.
Vor allem sollte man den Kindern zuhören und ihnen eventuelle Ängste nehmen. Auch wenn der Umzug schon vollzogen ist, sollte man diesen Austausch weiter beibehalten. Es gibt Familien, die eine Art Familientreffen machen. Einmal in der Woche nehmen sich alle Zeit um über bestimmte Themen, die einem in dieser Woche bewegt haben, auszutauschen. Manche Familien tauschen sich beim Abendessen aus. Das hängt ganz von der Familie und deren Lebensrhythmus ab. Wichtig ist, dass jedes Familienmitglied gleich gewertet wird und die Gelegenheit bekommt ihre/seine Gedanken loszuwerden und sich sicher fühlt diese auch zu teilen. Respekt spielt hier eine große Rolle.
Früh informieren
Wie ist das Schulsystem in dem neuen Land organisiert? Ist es ähnlich wie in Deutschland oder anders? Man sollte sich früh informieren, wie sich das Land organisiert und Kontakt mit Schulen und Kindergärten aufnehmen, da es eventuell lange Wartelisten gibt. Um den Einstieg für das Kind in die neue Klasse/Gruppe leichter zu gestalteten macht es Sinn Ende eines Schuljahres umzuziehen, so dass das Kind ein wenig Zeit hat zum Einleben, bevor dann ein neues Schuljahr beginnt. Somit vermeidet man, dass das Kind in eine schon zu festgefahrene Gruppe reinkommt. Hier eine Liste mit Organisationen, die dich vor dem Auswandern beraten kann.
Es gibt häufig auch die Möglichkeit, Kinder auf eine deutsche Schule zu schicken. Es gibt auf der ganzen Welt deutsche Auslandsschulen und Kindergärten mit insgesamt rund 77.500 Schüler. Hier haben wir ein paar Gründe warum eine deutsche Schule im Ausland interessant sein könnte.
Ankommen und Anschluss finden
Es braucht Zeit anzukommen. Wenn man sich darüber bewusst ist, kann man die Höhen und Tiefen der ersten Zeit leichter nehmen. Generell sagt man braucht es bis zu 3 Monate, dass man in einer neuen Lebenssituation ankomme. Dies gilt auch wenn man als Familie ins Ausland zieht. Wo ist der nächste Supermarkt, ein schöner Spielpatz oder auch ein nettes Café. Nach den ersten Monaten findet man auch langsam soziale Kontakte im neuen Arbeitsumfeld und in der Schule/Kindergarten, aber auch im Alltag.
Gibt es Vereine denen man gerne beitreten möchte?
Eventuell gibt es auch eine Gruppe von Auswanderern der eigenen Nation oder anderer Nationen die sich regelmäßig treffen. Kulturzentren, Verbände oder auch kirchliche Gemeinden bieten oft einen Raum um sich auszutauschen. Soziale Netzwerke (z. B. Facebook) helfen Leute mit ähnlichen Interessen am neuen Ort zu finden. Und auch wenn man nun den Alltag in einem anderen Land gefunden hat, kann man mit seinem „alten“ Leben im Kontakt bleiben. Ein Telefonat mit Oma und Opa oder einen Brief an die allerbeste Freundin aus der Schule, ein geplanter Besuch in den Ferien ... Als Elternteil kann man auch hier tatkräftig unterstützen, damit die alten Kontakte nicht in Vergessenheit geraten und die neuen auch ihren Platz bekommen. In diesem Sinne: auf ins neue Abenteuer!